Der Magistrat wird gebeten zu prüfen, ob zu dem bestehenden Angebot mit den S-Bahnlinien S1 und S2 eine weitere Verbindung eingerichtet werden kann, die es den Menschen ermöglicht, aus den westlichen Stadtteilen in Richtung Innenstadt und wieder zurück zu fahren, ohne dabei den bereits stark belasteten und störanfälligen Tunnel nutzen zu müssen.
Kernelement bei diesen Überlegungen ist eine Verbindung von Höchst, Nied und Griesheim mit Frankfurt Süd (ggf. auch mit Halt in Niederrad). Darüber hinaus sind natürlich auch weitere Haltepunkte denkbar – bspw. zwischen Wiesbaden / Niedernhausen und Höchst oder auch zwischen Frankfurt Süd und Offenbach Ost.
Im Rahmen dieser Prüfung wird der Magistrat zudem um Auskunft gebeten, inwieweit diese neue Verbindung Auswirkungen auf die bestehenden Verbindungen der Linien S1 und S2 hätte – bspw. inwieweit das bestehende Angebot eingeschränkt werden müsste, um Kapazitäten für eine S-Bahnlinie zu schaffen, oder auch einfach eingeschränkt werden könnte, da die Nutzer nur die neue Verbindung benötigen.
Begründung:
Der Tunnel, durch den derzeit fast alle S-Bahnlinien in Frankfurt fahren, ist bereits am Limit seiner Kapazitäten angelangt und zudem extrem störanfällig. Sobald es Probleme mit einer S-Bahn in diesem Tunnel gibt (hierzu zählen bspw. auch Notfalleinsätze), steht der S-Bahn-Betrieb im gesamten Tunnel zunächst still – und die Menschen, die auf die S-Bahn angewiesen sind, kommen erstmal nicht weiter.
Gerade mit Blick auf die aktuellen Diskussionen um eine Reduzierung des Autoverkehrs in der Innenstadt sollte es im Interesse der Stadt Frankfurt sein, dass möglichst viele Menschen den ÖPNV nutzen bzw. auf den ÖPNV umsteigen. Den Autoverkehr lediglich einzuschränken oder zu verbieten, hilft den Menschen nicht weiter – Es müssen Alternativen geschaffen und ausgebaut werden. Und auch Diskussionen um Fahrpreise oder eine 10-Minuten-Garantie mit Erstattung des Fahrpreises sind für die Fahrgäste, die bspw. morgens auf dem Weg zur Arbeit mal wieder im Tunnel feststecken oder wegen einer Stellwerksstörung gar vergeblich auf eine S-Bahn warten, nur sehr bedingt hilfreich. Wichtiger ist es, den ÖPNV für die Menschen attraktiver und vor allen Dingen auch zuverlässiger zu gestalten.
Dass grundsätzlich eine Verbindung auf den bestehenden Gleisen zwischen Griesheim und Frankfurt Süd möglich ist, wurde bei einer Störung Anfang des Jahres bewiesen, als eine S-Bahn von Griesheim nach Frankfurt Süd umgeleitet wurde (über Niederrad, hier allerdings ohne Halt). Und von Frankfurt Süd kann man bspw. mit der U-Bahn schnell weiter in Richtung Innenstadt fahren. Dem Ortsbeirat erscheint es deshalb sinnvoll zu prüfen, ob und wie eine derartige Verbindung im Regelbetrieb eingerichtet werden kann.
Antragsteller: Fraktionsvorsitzender:
Susanne Serke Markus Wagner
Dieser Antrag wird am 07.05.19 in die Sitzung des Ortsbeirates 6 eingebracht.